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Kochsalz.
Marion Josel
Feb 22 4 min read
Kochsalz - wie schädlich ist es wirklich?
Kochsalz: Gesundheitliche Risiken und natürliche Alternativen
Der Mythos, dass zu viel Salz ungesund ist, ist sicherlich vielen bekannt. Aber warum eigentlich, und welche Alternativen bieten sich an?
Das herkömmliche weiße Salz, das als Koch- oder Speisesalz in Supermärkten erhältlich ist und in praktisch allen Fertigprodukten enthalten ist, zählt nicht mehr zu den naturbelassenen Salzen. Es hat seinen ganzheitlichen Charakter verloren. Im Gegensatz dazu enthalten unverarbeitete Salze Mineralstoffe und Spurenelemente. Das Kochsalz durchläuft hingegen eine aufwendige, industrielle Verarbeitung. Es wird gebleicht, bei hohen Temperaturen gesiedet und gereinigt - kurz gesagt, raffiniert. Am Ende besteht es lediglich aus Natriumchlorid, und um sicherzustellen, dass es nicht verklumpt und rieselfähig bleibt, werden Antiklumpmittel hinzugefügt.
Die Risiken eines übermäßigen Salzkonsums und die Suche nach gesünderen Optionen
Die Risiken eines übermäßigen Salzkonsums sind beachtlich. Eine Studie mit über 268.000 Teilnehmern zeigte einen direkten Zusammenhang zwischen dem Konsum von Salz und dem Risiko, an Magenkrebs zu erkranken. Auch gibt es zahlreiche Untersuchungen, die eine Verbindung zwischen einem hohen Salzkonsum und Bluthochdruck belegen. Doch selbst wenn eine diätetische Anpassung durch eine Reduzierung des Salzkonsums vorgenommen wird, ist dies nicht immer wirksam, um den Blutdruck zu senken.
Die Risiken eines übermäßigen Salzkonsums sind beachtlich.
Alternativen und Empfehlungen für einen gesünderen Salzkonsum
Eine Möglichkeit, den Salzkonsum zu reduzieren, ist der Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel. Besonders bei Lebensmitteln wie Wurstwaren sollte man jedoch auch auf Zusatzstoffe wie Natriumnitrit (E 250) oder Natriumnitrat (E 251) achten, die zur Lebensmittelkonservierung dienen. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Stoffe gesundheitsschädlich und krebserregend wirken können.
Des Weiteren sollte man die Zutatenliste von Salzprodukten auf Antiklumpmittel überprüfen. Zwei häufig verwendete Antiklumpmittel sind Kaliumferrocyanid (E 536) und Calciumorthophosphat (E 341). Während über schädliche Wirkungen von Kaliumferrocyanid nichts bekannt ist, wurde gezeigt, dass hohe Phosphat-Konzentrationen im Blut das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und eine erhöhte Sterblichkeit erhöhen können.
Meine Empfehlung lautet daher, weitgehend auf verarbeitete Lebensmittel zu verzichten und stattdessen unverarbeitetes Natursalz ohne Zusatzstoffe zu verwenden. Solches Salz ist in Spezialgeschäften oder Gewürzläden erhältlich. Bezüglich Jod-Supplementierung empfehle ich, den eigenen Jod-Spiegel bei Ihrem Arzt messen zu lassen und gegebenenfalls hochwertiges Jod zu ergänzen.
Es gibt verschiedene Alternativen zu herkömmlichem Salz. Fleur de Sel war früher eine gesunde Option, doch neueste Untersuchungen zeigen, dass es eine bedenkliche Quelle für Mikroplastik sein kann. Die Konzentration von Mikroplastik in hochwertigem Meersalz ist jedoch nicht so hoch. Eine weitere Alternative ist Steinsalz, solange es unverarbeitet und naturbelassen angeboten wird.
Literaturverzeichnis:
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